
Arbeitsgruppe Rohstoffwerkstatt an der Hochschule Magdeburg-Stendal und REVISA CycleProof kooperieren im Bereich Design4Recycling.
Neckarsulm/Magdeburg-Stendal, im März 2021 - Gute Verpackungen schützen das Produkt und sie sind attraktiv für den Käufer. Gute Verpackungen sind aber auch umweltfreundlich. Der letzte Aspekt ist mittlerweile eine rechtlich normierte Anforderung (§ 21 Abs. 3 VerpackG) und durch den Mindeststandard für die Bemessung der Recyclingfähigkeit von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen geregelt. Nur geht in der Praxis Produktschutz, Attraktivität und Ökologie nicht immer zusammen.
In diesem Themenfeld haben sich das auf Verpackungsthemen spezialisierte Prüfungsunternehmen REVISA CycleProof GmbH (RCP) aus Neckarsulm und die Arbeitsgruppe Rohstoffwerkstatt an der Hochschule Magdeburg-Stendal (Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit WUBS) nun vertraglich zusammengeschlossen.
Ziel ist es, den verantwortlichen Herstellern eine professionelle Unterstützung für die Beurteilung ihres Verpackungsspektrums in ökologischer Sicht zu bieten. Dafür werden die eingesetzten Verpackungen systematisch in Hinblick auf ihre Recyclingfähigkeit analysiert und die gewonnenen Erkenntnisse den Entscheidern in schlüssiger Form präsentiert. Auch mit dem Einsatz von wissenschaftlichen Methoden wird dann ein Fahrplan für die Entwicklung hin zu ökologisch optimierten Verpackungen entworfen und die Hersteller bei der Umsetzung begleitet. Dabei sollen nicht nur die Verpackungsingenieure und Nachhaltigkeitsexperten der jeweiligen Unternehmen eingebunden werden, sondern insbesondere auch die Marketingabteilungen.
Dazu Jörg Scheibel (Geschäftsführer der RCP): „Als führendes Prüfungsunternehmen beobachten wird dieses Thema und den Markt seit längerem. Insofern haben wir uns nun mit der Rohstoffwerkstatt an der Hochschule Magdeburg-Stendal kooperativ verbunden, um unseren Klienten hier die bestmögliche und vor allem neutrale, also von Interessen einzelner Dualer Systeme losgelöste Dienstleistungen zu bieten. Wir sind froh, dass wir dabei auf die Kompetenz von Frau Prof. Gerke zurückgreifen können, die das Thema Design4Recycling im Rahmen ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Karriere initial entwickelt hat und in der Branche einen herausragenden Ruf genießt.“
Prof. Gilian Gerke: „Auch wir waren auf der Suche nach einem Partner in der Wirtschaft, der unabhängig agiert und gleichzeitig einen breiten Marktzugang zu der abfüllenden Industrie und dem Handel hat. Insofern freuen wir uns sehr und sehen vor allem eine Aufgabe darin, unsere NachwuchswissenschaftlerInnen in den Projekten praktisch und methodisch zu entwickeln. Wir möchten dabei vor allem erreichen, dass eine verbindliche Beurteilung von Verpackungssortimenten nach Mindeststandard nicht das Ende der Leistung, sondern den Startpunkt für die ökologische Optimierung im Sinne einer ganzheitlichen Circular Economy darstellt, die wir mit unseren Möglichkeiten – z.B. Technikum, Software für ökobilanziellen Monitoring – umfassend begleiten können.“
Zur REVISA CycleProof GmbH
Das Unternehmen wurde 2007 mit den Schwerpunkten in den Bereichen Begutachtung und rechtlich normierte Prüfungen im Bereich der erweiterten Produzentenverantwortung gegründet. Grundlage der Tätigkeiten sind öffentliche Bestellungen von Mitarbeitern der RCP sowie weitere persönliche Zulassungen. Mit mehr als 1.500 Prüfungen im Bereich der Vollständigkeitserklärungen seit 2009 ist RCP Marktführer im Bereich der Herstellerprüfungen im Bereich des § 11 VerpackG. Die zum Teil langjährigen Mandate kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem EU-Ausland, wo RCP auch nach dortigem Landesrecht prüft (z.B. CITEO / Frankreich). Weitere wesentliche Betätigungsfelder liegen auf der Abfallseite (Mengenstromnachweise), in der Gütesicherung von Rezyklaten und im Bereich des BattG. RCP ist Teil der REVISA-Gruppe, einer mittelständischen Sozietät von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern mit ca. 200 Mitarbeitern.
Ansprechpartner / Kontakt: Jörg Scheibel, Geschäftsführer
Zur Arbeitsgruppe Rohstoffwerkstatt an der Hochschule Magdeburg-Stendal
1991 gegründet ist der Name der Hochschule Magdeburg-Stendal längst ein Markenzeichen für eine fundierte akademische Ausbildung und angewandte Forschung. Immer wieder gelangt der Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit (WUBS) positiv in die Öffentlichkeit. Einen essentiellen Beitrag leistet die darin bestehende Arbeitsgruppe „Rohstoffwerkstatt“, welche sich bereits mit vielen Projekten im Bereich Kunststoffrecycling in der Forschungslandschaft etabliert hat. Von post-consumer Verpackungsabfällen über Produktionsreste, Elektroaltgeräte und Abfälle aus den Meeren wurde in der Gruppe ein breites Wissen an komplexen Abfallarten erarbeitet. Dabei greift die Arbeitsgruppe sowohl auf ein breites Spektrum an regionalen Kooperationen und Partnerschaften, als auch nationale wie internationale Verknüpfungen in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und NGO´s zurück. Zu den Schwerpunkten der Arbeitsgruppe zählen Qualitätsprüfungen von Stoffströmen, Untersuchungen der Kunststoffeigenschaften, Anhaftungen und Prüfungen einer Recyclingfähigkeit auf Basis der Sortierbarkeit insbesondere im Bereich der post-consumer Verpackungen.
Ansprechpartnerin / Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Gilian Gerke